Plastik-Panik, Hamsterkäufe und ein kleines bisschen Selbstversorgung

Die aktuelle Situation in der Welt hat wohl bei jedem seine Spuren hinterlassen. Wer hätte 2019 gedacht, dass wir uns 2022 um so etwas wie leere Mehl- oder Ölregale im Supermarkt, Versorgungsschwierigkeiten, Lieferkettenprobleme, mögliche Hungerkrisen und einen drohenden 3.Weltkrieg mit atomaren Waffen Gedanken machen müssen. Ich zumindest habe mir da in 2019 keine übermäßigen Sorgen drüber gemacht. Und während das Thema Nachhaltigkeit durch solche Krisen etwas in den Hintergrund gedrängt wird, bringt es Andere in den Vordergrund. So zum Beispiel die Fragen: Was brauche ich an Vorrat für den Notfall? Wie kann ich mich vorbereiten und für meine Familie vorsorgen? Ist vielleicht Selbstversorgung eine Alternative für mich?

Bitte keine Plastik-Panik

Eins steht schonmal fest: Panik ist immer ein schlechter Ratgeber. Es bringt niemandem etwas, sich komplett in alte Verhaltensmuster zurück zu begeben und Einmal- und Wegwerfprodukte zu hamstern. Bleibt wo immer es möglich ist lieber bei nachhaltigen, wiederverwendbaren Produkten und versucht so gut es geht auf Umverpackungen zu verzichten. Einfaches Beispiel: Statt plastikverpackte Flüssigseife, nimm lieber ein Stück feste Seife. Wir können aber auch gut nachvollziehen, dass man in der angespannten Situation mit steigenden Lebensmittelpreisen durchaus mal auf ein Produkt zurückgreift, dass nicht den Nachhaltigkeitsidealen entspricht. Und das ist vollkommen in Ordnung. Wir sind alle nur Menschen, die ihr Möglichstes tun…

Hamster sind keine Herdentiere

Was mach ich denn jetzt, wenn ich vorsorgen möchte? Es gibt offizielle Listen für sinnvolle Notfallvorräte. In diesen ist genau beschrieben, wieviel Wasser und Lebensmittel man pro Person zu Hause haben sollte. Ich persönlich tue mir da ein wenig schwer, denn auf der einen Seite möchte ich ja keine plastikverpackten Lebensmittel oder Konserven, aber gar nichts dazuhaben scheint auch nicht die perfekte Lösung zu sein. Also haben wir uns für einen Zwischenweg entschieden:
Große Hamsterkäufe - nein.
Vorrat für einen kleinen Hamster - ja 😉

3 Schritte zu ein bisschen Selbstversorgung

Viele schrecken beim Begriff „Selbstversorgung“ oder „autark leben“ immer noch zurück, weil sie im Kopf Bilder von einem Bauernhof ohne fließendes Wasser und Strom haben. Aber wir finden, man sollte auch bei diesem Thema nicht zu verbissen an die Sache ran gehen. Man muss dem Supermarkt ja nicht gleich für immer goodbye sagen. Stattdessen kann man sich nach und nach in verschiedene Bereiche reinfuchsen, um etwas Unabhängigkeit in sein Leben zu bringen. Hier unsere Top 3 für den Selbstversorgungs-Start:

  1. Vitamine züchten: Wenn du Gemüse aus Bio-Saatgut, Kräuter und Sprossen selbst züchtest, kannst du dir schonmal einen Teil deines Vorrates sparen. Sprossen & Mikrogrün sind dazu noch wahre Nährstoffbomben. Eine Espressotasse Brokkoli-Sprossen hat zum Beispiel so viele Vitamine und Mineralien wie ein ganzer Brokkoli Kopf. Die Sprossen benötigen keine Erde oder sonstiges, sondern nur Wasser und Licht zum Gedeihen. So kannst du dir jederzeit deinen eigenen Sprossenvorrat ziehen und weißt deine Familie gut mit Vitaminen und Mineralien versorgt. Sowohl die Sprossen als auch das restliche Saatgut sind in Graspapier verpackt und kommen aus Deutschland. Auch unsere Sprossengläser und Kressesieb haben einen deutschen Hersteller.
  2. Pflanzenmilch und Frischkäse herstellen: Eins meiner absoluten Lieblingsprodukte ist unser Käsetuch/Nussmilchtuch. Es ist ideal um sich super einfach selber Pflanzenmilch oder Frischkäse zu machen oder auch zum Passieren von Früchten geeignet. Das Tuch ist unser eigenes Produkt und ich bin total stolz darauf, da es aus 100% europäischer Baumwolle ist und hier in der Region genäht wird. Also nix China oder Bangladesch, sondern wirklich hochwertig zu fairen Bedingungen gefertigt. Ein Universaltuch, mit dem man ganz viel machen kann. Lest euch gerne mal unseren Blogbeitrag zum Thema Nussmilch dazu durch.
  3. Selbst Mehl mahlen und Korn quetschen: Wer kennt sie nicht, die leeren Regale wo vorher Mehl stand. Spooky oder? Die erste Woche dachte ich noch: Ok, klar, alle haben viel gekauft, nun dauert es etwas bis es wieder da ist. Aber in vielen Supermärkten ist immer noch gähnende Leere... Daher haben wir uns überlegt Getreidemühlen und Kornquetschen mit ins Programm zu nehmen. So kann man sich aus dem vollen Korn die verschiedensten Endprodukte selber machen, wie z.B. Haferflocken und aus den Haferflocken dann mit dem Nussmilchtuch Hafermilch 😉 So ist deine Versorgung mit Mehl sichergestellt und bei frisch gemahlenem Mehl bleiben zusätzlich auch noch Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente viel besser erhalten, als bei industriell hergestelltem Mehl, welches wertvolle Vitalstoffe durch die lange Lagerzeit verliert. Du kriegst also mehr Nährstoffe, sparst Geld und erlebst das volle Aromaerlebnis. Na dann nix wie ran an die Mühlen!
    Da es gerade einen riesigen Run auf die Mühlen und Kornquetschen gibt, haben wir gleich mehrere Hersteller mit ins Programm genommen: Eschenfelder, Mockmill, Hawos und Zassenhaus. So hoffen wir Lieferkettenprobleme abfangen zu können, was bisher ganz gut geklappt hat…

Es gibt ein Zitat, dass ich sehr gerne mag: Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen endet, würde ich heute noch einen Baum pflanzen. - Martin Luther King.
Für mich bedeutet es, dass ich den Glauben an das Gute und die Zukunft nicht aufgeben werde und von daher pflanze ich weiterhin mein Gemüse und ziehe Pflanzen selbst.

Neugierig geworden? Hier findet ihr noch mehr Produkte für etwas Selbstversorgung/Autarkie im Alltag. Gibt es weitere Produkte die ihr euch bei uns wünschen würdet? Schreib uns gerne einen Kommentar oder eine Email an info@gruenergedanke.de.

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